Donnerstag, 22. Juli 2010

Nächsten Sommer


„Wieso kommst du denn erst jetzt?“ Bernhard sieht mich an, als sei ich ihm eine Erklärung schuldig. „Erste Halbzeit ist schon vorbei.“
In ihm schwelt es. Wie immer, wenn er bei seiner Mutter war. Ich könnte ihm sagen, dass er meine Verspätung nicht persönlich nehmen soll, aber Bernahard nimmt selbst schlechtes Wetter persönlich. Ich könnte ihm auch sagen, dass mich Fußball nicht interessiert, nie interessiert hat und nie interessieren wird und ich nicht einmal weiß, wer gegen wen spielt – und nur gekommen bin, weil Marc meinte, ich solle mich nicht immer in meiner Tonne verkriechen. Und weil ich ihm etwas zu erzählen habe.

Und Felix erzählt seinen Freunden, Bernhard, Marco und Zoe, an diesem Abend, daß er von seinem Onkel Hugo ein Haus in Südfrankreich geerbt hat.
Sehr schnell ist der Fußball vergessen und es wird beschlossen am nächsten Tag mit Marcos altem VW-Bus auf die Reise nach Frankreich zu gehen.
Zoe macht zuerst einen Rückzieher, aber wird schließlich in Genf wieder von ihnen aufgelesen. Vorher stösst auf der Autobahn noch Lilith zu ihnen und ganz zum Schluß findet Jeanne, eine Französin, den Weg in den VW-Bus.
Eine Reise unter alten und neuen Freunden, die Keinen unverändert lässt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine Reise,  bei der das Wort „Die Reise ist das Ziel“ absolut stimmt. Man möchte immer weiter reisen und als das Ziel da ist tut es einem fast leid. Die Personen sind detailliert beschrieben, so daß man sie förmlich zu kennen glaubt. Überhaupt sind die Beschreibungen so bildlich und genau, obwohl das Buch relativ dünn ist.

(Edgar Rai, Nächsten Sommer; Kiepenheuer Verlag; 2010)

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