Freitag, 12. April 2013

Young Sherlock Holmes - Der Tod liegt in der Luft


"Prolog 
Als Matthew Arnatt das erste Mal der Todeswolke begegnete, kam sie aus einem Fenster im ersten Stock geschwebt. Drohend und unheilvoll wie ein bösartiger Geist, den man aus seiner Flasche gelassen hatte.
Matthew lebte noch nicht lange in der Gegend. Er streunte gerade auf der Hauptstraße des Städtchens Farnham herum, um Ausschau nach Früchten oder Brotkrusten zu halten, die vielleicht ein gleichgültiger Passant hatte fallen lassen. Eigentlich hätte sein Blick auf den Boden gerichtet sein müssen. Doch stattdessen hatte er nur Augen für die Häuser, Läden und das Menschengewimmel um ihn herum. Er war erst vierzehn und, soweit er sich erinnern konnte, noch nie zuvor in einer so großen Stadt gewesen. 
In diesem, dem wohlhabenderen Teil von Farnham, ragten die älteren Fachwerkhäuser so weit in die Straße hinein, dass sich die oberen Stockwerke wie drohende Steinwolken über den Passanten ballten. 
Die Straße war zum Teil mit glatten, faustgroßen Steinen gepflastert. Doch ein Stück weiter wurden die Pflasterseine von gestampfter Erde abgelöst, auf der vorbeitrottende Pferde und ratternde Karren Wolken von Staub auwirbelten."



„Sherlock Holmes“ im Titel hat mich gleich angesprochen, nachdem ich in den letzten Monaten einer Sherlock-Holmes-Manie verfallen bin – aber das ist ein anderer Artikel. 
Es geht also um den jungen Sherlock Holmes, genauer gesagt 14jährig, und genau das ist auch die Zielgruppe dieses Buches. 
Es ist Ferienzeit und Sherlock steht schon mit seinem Gepäck abholbereit auf dem Schulhof seines Internats als er zum Direktor beordert wird. Dort wird ihm dann von seinem älteren Bruder Mycroft offenbart, daß er die Ferien nicht auf dem Familiensitz verbringen wird. Seine Mutter ist gesundheitlich angeschlagen und sein Vater gerade, mit seinem Regiment, auf dem Weg nach Indien. Er soll bei Onkel und Tante, in einer Provinzstadt, untergebracht werden. Sherlock wußte gar nicht, daß es diese Verwandtschaft überhaupt gibt. Es gab wohl Differenzen zwischen seinem Vater und dessen Bruder. 
So ist Sherlock gar nicht angetan von der Aussicht die Ferien dort zu verbringen, aber es gibt keinen anderen Weg. Es stellt sich heraus, daß die Verwandtschaft eigentümlich ist, aber jeder in der Holmes Familie hat wohl seine Macken, doch nur von der Haushälterin, Mrs Eglantine, bekommt er pure Feindseligkeit zu spüren. 

Auf seinen Streifzügen durch die Stadt begegnet Sherlock dem gleichaltrigen Waisenjungen Matthew, der berichtet ihm auch von der schwarzen, merkwürdigen Wolke, die er gesehen hat. In dem Haus, aus dem sie geschwebt ist, gab es einen Todesfall. Der Mann war übersät mit roten Beulen. 
Einige Zeit später, Shelock hat mittlerweile einen Privatlehrer, Amyus Crowe, mit dem er im Wald botanisch unterrichtet wird. Bei diesem Unterricht im Unterholz finden sie eine Leiche, die die gleichen Merkmale aufweist wie die erste in der Stadt. Schnell wird über Pest gemunkelt. 
Sherlock und Matthew machen sich auf die Suche nach Spuren und Verdächtigen, die hinter den Todesfällen stehen könnten. Dabei kommen sie in einige sehr gefährliche Situationen. Auch Amyus Crowe und dessen Tochter Virginia sind schließlich mit von der Partie. Denn sie kommen einer großen Verschwörung gegen die britische Armee auf die Spur. 

Das ist Alles sehr bildhaft beschrieben und sehr spannend, jedenfalls konnte ich das Buch schließlich kaum aus der Hand legen. Teilweise finde ich die Gefahren, denen Sherlock ausgesetzt ist allerdings schon recht heftig für einen Jungen. Immer wieder wird versucht die Anfänge der genialen Kombinationsgabe des Sherlock Holmes durchblitzen zu lassen, aber das kommt ein wenig unecht rüber. 
Nichtsdestotrotz ist das Buch eine gute, spannende Unterhaltung und ich kann es durchaus empfehlen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für den Besuch und Deinen Kommentar!

Thank you so much for your visit and your comment!