Freitag, 24. Mai 2013

Wegweiser

 
Es gibt Tag in meinem Leben, da bin ich gut gelaunt und voller Tatendrang. Ich sehe all die Möglichkeiten, die mir mein Leben bietet und glaube fest daran, daß ich alles schaffen kann. Das sind gute Tage! 
Diese Tage sind allerdings sehr rar in meinem Leben und manchmal sind es auch nur Stunden oder gar Minuten. 
Viel öfter frage ich mich was ich überhaupt vom Leben erwarte, was ich machen möchte. Und wenn ich dann glaube mich für Etwas entschieden zu haben, sind da gleich wieder die Selbstzweifel. Ich fange mit Etwas an, aber verliere schnell die Lust daran, weil es nicht dem perfekten Bild in meinem Kopf entspricht. 
Um Inspiration zu finden, obwohl ich sollte besser schreiben, um einer Aktion aus dem Weg zu gehen, bin ich dann stundenlang auf Blogs unterwegs oder in Instagram. 
Das macht die ganze Sache allerdings nur noch schlimmer. Denn es gibt unzählige begabte Menschen da draußen, die fantastische Fotos machen, die herzergreifende Blogposts schreiben und überhaupt. 
Da brauche ich doch gar nicht erst mit irgndwas anzukommen. Wen sollten meine Stümpereien denn überhaupt interessieren? 
So geht es dann Tag ein, Tag aus und ich versinke immer mehr im Mitleid, in Müdigkeit und in Untätigkeit. 

Da wünsche ich mir dann Wegweiser in meinem Leben, die mir zeigen, und zwar unmissverständlich, wohin mein Leben gehen soll. 
Aber auch wenn unsere deutschen Straßen mit Wegweisern zugepflastert sind, so habe ich noch keine für mein Leben gesehen. Oder bin ich mal wieder mit geschlossenen Augen durch die Welt gegangen? 
Ich bin so sehr auf mich bezogen, daß ich meinen Weg oft gar nicht wahrnehme. Dann drehen sich meine Gedanken in meinem Kopf im Kreis und die Landschaft, das Leben, zieht an mir vorbei. 

Ab und zu gibt es aber Momente wo einen die Erkenntnis wie eine Keule trifft. So ging es mir vorgestern. Ein grauer, sehr nasser und kalter Tag. Ich hatte mir ein paar Kleinigkeiten vorgenommen, denn ich hatte mich ja letzte Woche ziemlich mit meiner Zeitplanung beschäftigt und war guter Dinge, davon auch einiges umsetzen zu können. Doch an so einem Tag wie vorgestern kann mich nichts aus meiner Lethargie reißen und ich war wieder mal nur im Internet unterwegs. 
Oft sage ich mir um Antworten auf meine Fragen zu suchen. Aber erkenne ich die Antworten, wenn sie vor mir stehen? 
Da war ich gestern erstmal bei Teresa Robinson, die ich über Instagram entdeckt hatte, und da diesen Post gefunden mit diesem Spruch:
 
Der Spruch hat mich gleich angesprochen, weil ich nämlich am Überlegen war was ich tun könnte, um Geld zu verdienen. Seitdem ich nun endgültig alleine für die Kosten meines Hauses verantwortlich bin habe ich dauernd Angst, daß mein Geld nicht ausreicht und ja, es wird ziemlich knapp und ein gewisses Zubrot wäre absolut wünschenswert. 
Es ist da auch nicht so, daß ich keine Ideen hätte, die habe ich sogar haufenweise, aber ich traue mich nicht in die Umsetzung zu gehen, weil mir eben mein Intellekt versucht klar zu machen, daß es sinnlos ist, weil es tausend Andere gibt, die das so viel besser können als ich es kann und es doch gar keinen interessieren wird, was ich anzubieten habe. 
Da gab es mit diesem Spruch dann schonmal die erste Keule/Erkenntnis. 

Dann bin ich von Teresa weiter zum Sprout magazine. Eine interessante Seite von der ich erstmal zu Julia Fehrenbacher gekommen bin und ihren Post.  
Da geht es auch um Selbstzweifel. Mache ich genug, ich müsste mehr machen. Wie bekomme ich das in den Griff? Wie kann ich mich organisieren? Und darüber vergisst man im Moment zu sein. Dabei ist alles was zählt der Moment! 
Also noch so eine Keule die mich trifft. 

Der Moment ist was zählt! Im Hier und Jetzt habe ich genug Geld, habe ich ein gutes Haus, habe ich einen Kater, der an mir hängt und kann ich glücklich sein. Jetzt! 

Dann kam ich wieder zurück zum Sprout magazine und wollte mehr über die Frau wissen, die dahinter steckt, Amanda Fall. Sie erzählt in dem Auszug aus einem Interview von ihrem Werdegang. 
Sie hatte immer das Gefühl sie müsste sich entscheiden, ob sie nun Autorin oder Künstlerin sein möchte. Nun hat sie in ihrem Magazin alles vereint und auch noch Fotografie und Design untergebracht. 

Wer meinen Blog liest weiß, daß auch ich immer wieder damit hadere wieviele Interessen ich habe und ich mich oft nicht für etwas entscheiden kann. Doch wer sagt denn, daß ich mich entscheiden muß? Gerade auf meinem Blog kann ich doch alles vereinen. 
Die dritte Keule also. 

Sind das nicht vielleicht die Wegweiser, die ich mir für mein Leben wünsche? 
Da lande ich kurz hintereinander auf Seiten, die das Beantworten, was mir schon seit langer Zeit im Kopf herum geht. Wenn das kein Hinweis ist! 
Wer weiß wie oft es Wegweiser für mich und mein Leben gibt und ich sehe sie einfach nur nicht, weil ich nicht aufmerksam genug bin. 
Wie oft fährt man auf einer Straße und merkt irgendwann erst, daß man überhaupt nicht mehr weiß, ob es auf den letzten Metern Schilder gegeben hat. 
Wie oft sind wir nicht konzentriert bei dem was wir gerade tun? Nicht achtsam?

Dabei habe ich doch am Anfang des Jahres, auf meiner Einführung für das Project Life, aufgeschrieben, daß ich in diesem Jahr achtsam sein möchte!
Doch Achtsamkeit bedeutet eben nicht nur, daß ich den blauen Himmel sehe oder den kleinen Käfer am Wegesrand. Es bedeutet so viel mehr und anscheinend fange ich gerade erst an das zu begreifen.

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