Donnerstag, 6. November 2014

Warum fotografiere ich?

 
Noch sind wir in der ersten Woche des Monats für MiFoC und doch merke ich, daß ich schon mit anderen Augen durch die Welt gehe. Nicht immer, aber doch öfter gehe ich bewußter durch meine Umgebung und habe die Themen des Monats im Kopf.
Wie anders war da mein September! Wenn mein Patenkind in dem Monat nicht eingeschult worden wäre und ich an dem Tag nicht Fotos gemacht hätte, so wäre das ein Monat ohne Fotos geworden. Das ist mir auch noch nicht passiert, seitdem ich digital fotografiere.
Und so kam in mir die Frag hoch warum ich eigentlich fotografiere.

Wenn wir als Kinder mit unseren Eltern nach Österreich in Urlaub gefahren sind, dann hatte ich meistens die Kamera in der Hand. Es war eine ganz einfache Kompaktkamera mit Film. Zuviele Fotos durfte ich nicht machen, weil der Film immerhin Geld kostete. So entstanden auch oft gestellte Fotos der Familie oder Landschaftsaufnahmen von unseren Wanderungen. Nette Erinnerungen eben.
Dann habe ich jahrelang kaum fotografiert weil die einzigen Kameras im Haushalt, die meines Mannes waren. Das waren richtig gute Spiegelreflexkameras, aber eben mit Film. Und wenn man Film braucht dann muß man doch auch gute Fotos machen. Das habe ich mir nicht zugetraut und habe lieber meinen Mann fotografieren lassen.

Doch alles wurde anders als ich meine kleine digitale Kompaktkamera gekauft habe. Das war im Juli 2007. Am ersten Tag habe ich erstmal unser Mittagessen fotografiert, natürlich unsere Kater, aber auch so Sachen wie das Bügeleisen oder das Fenster der Waschmaschine. Jetzt brauchte ich mir keine Gedanken mehr um den Film machen und konnte einfach das fotografieren was ich sah und was mich beschäftigte. Außerdem habe ich dann auch bald gemerkt, daß meine Fotos gar nicht so schlecht sind.


Warum aber fotografiere ich?

Das lässt sich sicher nicht nur in einem Satz beantworten, weil es nicht nur einen Grund gibt.
Einmal sind es die Erinnerungen, die ich festhalten möchte. Aufgrund meiner Fotos kann ich mich in eine andere Zeit zurückversetzen und weiß wieder was damals war.
Damit verbunden ist auch die Dokumentation, wie beim Project Life oder die Einschulung meines Patenkindes. Das sind Fotos die aus einem bestimmten Anlaß entstehen oder einfach nur mein alltägliches Leben festhalten sollen.
Apropos Patenkind, die Kinder in meinem Bekanntenkreis fotografiere ich auch immer sehr gerne, weil man an ihnen so schnell die Entwicklung der letzten Jahre sehen kann.
Es sind die schönen Dinge, die ich fotografiere, wie die Wolken, die Blumen, die Bäume. Das möchte ich einfach immer wieder angucken. Meistens entstehen diese Fotos in der Natur, weil die mich immer wieder berührt. So gibt es aber auch die Fotos von den verwelkten Pflanzen, um die Vergänglichkeit des Lebens zu sehen, die immer auch die Hoffnung auf einen Neuanfang in sich trägt.
So sind es auch Gefühle, die mich beim Betrachten dieser Dinge befallen, die ich in Fotos einfangen möchte.
Meine Kater fotografiere ich, weil ich sie immer bei mir haben möchte auch wenn sie nicht mehr da sind, wie Othello. Was bin ich froh, daß ich soviele Fotos von Othello gemacht habe und sie mir jetzt immer wieder auch anschauen kann und der Kerl für einen Moment wieder bei mir ist.
Dann mache ich auch Fotos extra für meinen Spruch der Woche, wo ich schon beim Fotografieren Platz für den Spruch lasse.
Fotografie kann für mich auch eine Art der Meditation sein. Ich fokussiere mich ganz auf das vor meiner Kamera und denke nicht an Morgen oder an Gestern.
Immer wieder möchte ich auch mit meinen Fotos Geschichten erzählen. Geschichten von meinem Zuhause, von meiner Heimat, von dem was mir wichtig ist.


Bei dem letzten Punkt kommt dann für mich auch immer wieder das Scrapbooking ins Spiel. Denn was machen wir mit all den Fotos, die wir fotografieren?
Scrapbooking ist eine schöne Form den Fotos ein neues Leben zu geben und sie manchmal auch erst lebendig werden zu lassen, wenn man die Geschichte dazu erzählt. Es ist eine schöne Art seinen Alltag zu dokumentieren, wie ich es beim Project Life gemacht habe.
Natürlich brauche ich Fotos auf meinem Blog und für den Spruch der Woche.
Dann stelle ich Fotos auch gerne auf Instagram.
Doch wenn ich ehrlich bin so liegen die meisten einfach nur auf der Festplatte.

Wie geht es Euch damit? Was macht Ihr mit Euren Fotos?

Am Anfang von MiFoC habe ich es ja noch so gemacht, daß ich zu jedem Foto auch ein Scrapbook-Layout gemacht habe. Das ist eine schöne Idee, die ich gerne wieder aufgreifen würde. Ob ich es nun aber für jede Woche mache, das weiß ich noch nicht.
Vielleicht habt Ihr ja Lust mitzumachen!

Ich möchte Fotos drucken lassen, auch als Poster oder Leinwand, um sie in meinem Haus aufzuhängen und sie immer wieder ansehen zu können.

Überhaupt möchte ich die Fotos von meinem Computer runterbekommen. Ich möchte mehr ausdrucken und im Tagebuch oder Smashbook verwenden. Oder vielleicht mache ich auch im nächsten Jahr wieder Project Life.

Es ist so toll, daß wir in der heutigen Zeit so einfach und schnell Fotos machen können. Mit unseren digitalen Kameras oder dem Fotohandy könn wir so schön unsere alltäglichen Kleinigkeiten und die großen Ereignisse festhalten. Wir können das Kleine oder das Große sehen. Wir können uns herausfordern mit neuen Themen und Projekten.
Wir können aber auch einfach nur sein und mit der Kamera in unserer Hand unsere Umwelt bewußter sehen und fühlen.

Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr Lust auch etwas aktiv mit Euren Fotos zu machen?

3 Kommentare:

  1. Vieles von dem was du schreibst trifft auch auf mich zu - die Gefühle beim Betrachten der Sachen, etwas für die Ewigkeit festzuhalten oder mit anderen zu teilen. Ich liebe aber auch ganz besonders den Focus, den man auf den Ausschnitt des ganzen setzt indem man es für ein Bild auswählt.
    Wir schauen o im Winter Fotos der vergangenen Jahre an und staunen, wir alles gemacht oder geschafft haben. Dann lasse ich jedes Jahr Kalender machen für meine Schwiegereltern - sie lieben es und warten sie inzwischen schon :-). Für ganz besondere Menschen die Kreativität zu schätzen wissen mache ich selber Kalender. Vor vielen Jahren habe ich für 2 Nichten und einen Neffen je ein dickes Album gescapt mit Fotos von ihrer Geburt bis zum 18. Geburtstag - das war immer ein riesen Projekt. Von besonderen Momenten lasse ich auch gern mal ein Fotobuch machen.
    - nun nun ich gespannt was die anderen so antworten :-)

    Ganz liebe Grüße, Dagmar

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  2. auch ich kann vieles von deinen Gedanken nachvollziehen... ich habe immer gern fotografiert (erinnerst du dich an die pocket-kameras mit den winzigen negativen?), aber man musste sich das gut einteilen, weil teuer. heute denke ich: lieber noch ein knips, dann hab ich die Auswahl größer...
    ein langer einbruch kam bei mir, als auf digital umgestellt wurde. lange hatte ich eigentlich nichts. ich hing in der luft. dann die kleine Canon ixus, mit der ich aber nicht so richtig glücklich war. die Qualität der alten spiegelreflex fehlte mir...
    und erst mit meiner jetzigen, die ich mir vor 3 jahren gekauft habe (Canon power shot g12) bin ich wieder zufrieden. und du hast großen Anteil daran mit deiner Beratung bzgl schwenkbarem Display! dafür bin ich dir super dankbar, ich benutze es so oft!

    ich liebe übrigens das gestalten von Fotobüchern nach urlauben. erst dann "festigt" sich so ein Urlaub, ich schaue dieses oder jenes nochmal im Internet nach, um Kommentare zu ergänzen. und meine mädelsgruppe, mit denen ich die letzten jahre städtereisen gemacht habe, erwarten inzwischen schon, dass sie auch eins kriegen (und nehmen selbst schon keinen Fotoapparat mehr mit;)). das empfinde ich als tolles Kompliment!

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  3. ... ohne Kamera gehe ich ja nie aus dem Haus, es könnte mir ja der ultimative Moment begegnen...

    Doch geht es mir tatsächlich so, dass ich meine Bilder total im Kopf habe, wenn sie denn geschossen sind, dieser Moment ist inzwischen das Wichtigste geworden!
    Früher habe ich mit viel Aufwand und Liebe meine Fotoalben gestaltet, noch bevor es den Begriff Scrapbooking überhaupt gab... in diesem Jahr hänge ich schon total hinterher, vielleicht war auch einfach zu viel los.
    Jedenfalls werde ich in Zukunft viel weniger Fotos als früher einkleben, nur die Jahresereignisse festhalten, denn meine Fotobücher nehmen so viel Platz hier schon ein. Außerdem denke ich oft, dass nach mir ohnehin alles weggeworfen wird...
    Durch meine Beschäftigung mit Photoshop verwende ich jetzt aber auch viele Bilder in meinen digitalen Arbeiten, so hat sich alles etwas verlagert.
    Aber trotzdem bleibt das Fotografieren ein ganz wichtiger Teil in meinem Leben, weil es einfach Freude bedeutet.
    Lieben Gruß von Ulrike

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